Not macht bekanntermaßen erfinderisch – Platznot auch. Klar, bei Eigentumswohnungen oder -häusern, wie im oben beschriebenen Fall, fällt es umso schwerer sich dafür zu entscheiden das Eigenheim zu verkaufen nur weil es eng wird. Da rückt die Familie näher zusammen, raumfressende Extras wie Klavier, Kickertisch oder Modeleisenbahn müssen dann eben raus und eigentlich braucht doch nicht jedes Kind sein eigenes Zimmer…
Das sind Kompromisse, die auf kurze Sicht funktionieren und der Mensch ist schließlich dafür bekannt, sich an alles zu gewöhnen. Doch es kann schon ein Verlust von Lebensqualität bedeuten auf kleinem Raum zu leben und je älter Kinder werden, desto mehr Wohnfläche benötigen sie. Spätestens in der Pubertät brauchen sie ihren Freiraum und ihr eigenes Refugium zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit, damit der Haussegen nicht ständig schief hängt. Rückzugsmöglichkeiten sollten aber nicht nur die Kinder haben, sondern jeder, der mit anderen Menschen zusammen wohnt. Denn jeder braucht irgendwann mal Ruhe vor anderen Menschen. In Deutschland gilt die Faustregel, dass jede Person 12- 14 m² Wohnfläche für sich haben sollte. Rechtlich gesehen sind es mindestens 10 m² pro Person.